Vegane Bratapfeltorte machen wir heute, wobei man bei der Größe, die ich hier fabriziert habe, eigentlich Bratapfelkuchen oder wenigstens Törtchen sagen müsste.
Der Bratapfel als solcher gehört mit zu meinen klarsten Kindheitserinnerungen, die ich im Wachzustand abzurufen vermag. … Meine Mutter schiebt eine Auflaufform mit Äpfeln in ein Fach, oben, im Kaminofen und es dauert nicht lange und es duftet köstlich im ganzen Haus… Ich fand zwar immer, dass das, was da als fertiger Bratapfel (mit Vanillesauce) aus dem Ofen kam, nicht sonderlich ansehnlich war und man hat sich auch tierisch die Schnauze verbrannt, wenn man zu ungeduldig war, aber, aber der Geschmack und der Duft … hach, herrlich! Ja, es gibt ein paar schöne Dinge, die gehören in den Herbst und machen ihn zu einer Jahreszeit, die ich dann doch nicht ganz streichen will.
So, nun habe ich hier zwar einen Kamin; dieser verfügt aber nicht über das besagte obere Fach, sodass ich diese schöne Kindheitserinnerung nicht nachbasteln kann – schade.
Allerdings bin ich davon überzeugt, dass mein Kind den runzeligen Apfel aus dem Kamin mehr als kritisch beäugen würde. Torte kommt allerdings immer gut; warum dann nicht eine Bratapfeltorte backen und die Kindheit feiern. Heute, an einem Freitag, an dem man nicht in den Kindergarten geht wie man es eigentlich sollte!?
Ich hatte wieder meine 18er Springform* am Start und heraus kam ein Kuchen, der für einen Erwachsenen und zwei Kinder ausreichend war. An dieser Stelle möchte ich bemerken, dass die Kinder die doppelte Menge an Kuchen gefuttert haben – ich wollt’s nur mal gesagt haben.
Solltet ihr für ein Bataillon backen wollen oder müssen und eine 24-26er Form verwenden müsst, verdoppelt einfach die Zutaten. Ihr könnt natürlich auch die doppelte Menge in der 18er Form backen und eure Torte etwas höher gestalten. Teilt den Kuchen dann nicht in zwei Böden sondern in drei. Das gelingt auch super und macht natürlich um einiges mehr her, als mein kleines Küchlein hier. Passt dann bitte die Backzeit an.
Los geht es, lasst euch den Herbst schmecken.
- 80 g Rohrohrzucker
- 60 g vegane Butter, Raumtemperatur (z.B. Alsan)
- 180 g Apfelmus
- 150 g Dinkelmehl, Type 630
- 1½ Tl Backpulver
- Prise Salz
- Zimt, Nelken, Piment, Vanille (alles in Pulverform)
- 200 ml vegane Sahne (aufschlagbar! Ich verwende Schlagfix )
- 1 Tl Sahnesteif
- Schluck Ahornsirup
- 1 Apfel (optimaler Weise Bishop oder Cox Orange)
- 1 Handvoll Walnüsse
- 1 Ei-Ersatz ( hier: 1 Tl Leinsamen + 4 Tl Wasser)
- etwas Kokosöl zum Anbraten
- Den Ofen auf 180°C vorheizen und eine Springform mit Backpapier auskleiden. Beiseite stellen
- Rührt euren Ei-Ersatz an. Ich lasse dafür 1 Tl geschrotete Leinsamen in 4 Tl Wasser aufquellen.
- In eine Rührschüssel gebt ihr die fast warme Butter und schüttet den Zucker darauf. Mit dem Rührgerät schlagt ihr das Ganze auf höchster Stufe. Es geht das Gerücht, die Masse würde dann schaumig. Ich durfte das hier noch nie erleben und – oh Freude – es gelingt auch ohne dass das Gemenge in diesen ominösen Aggregatzustand wechselt.
- Sind Butter und Zucker zu einer homogenen Masse geworden, gebt ihr den Ei-Ersatz dazu und schlagt weiter.
- Jetzt wälzt sich auch das Apfelmus in die Bu-Zu-Ei-Masse und alles möchte jetzt aber händisch weiter gerührt werden. Am besten geht das mit einem Teigschaber, heißt das Ding so?
- In einer weiteren Schüssel mischt ihr Mehl, Backpulver, Salz, ½ Tl Zimt und je ¼ Tl Nelken und Piment miteinander.
- Nun gebt ihr die Mehlmischung in die feuchten Zutaten (Bu-Zu-Ei-Ap) und vermengt alles mit dem Teigschaber, nur so lange, bis alle Zutaten einigermaßen zueinander gefunden haben. Botte nicht überrühren.
- Der recht widerborstige Teig wird nun in die Form komplimentiert und mit dem Teigschaber (Teigschaber, Teigschaber, Teigschaber) auch ganz bis an den Rand gedrückt. Schaut, dass er einigermaßen gleichmäßig in der Form zu liegen kommt.
- Ab in den Ofen. Nach 20 Minuten macht ihr die Stäbchenprobe. Kommt der Zahnstocher sauber aus dem Kuchen, raus mit ihm - dem Kuchen. Nach spätestens 25 Minuten Backzeit sollte das bei euch allen der Fall sein. Den Kuchen nach 10 Minuten Abkühlung aus der Form lösen, Backpapier entfernen und auf einem Gitter komplett auskühlen lassen.
- Die Sahne mit dem Sahnesteif, etwas Vanille und den gleichen Anteilen s.o. an Zimt, Nelken und Piment steifschlagen. Ab in’ Kühlschrank.
- Den Apfel (schälen, wenn nicht bio) in kleine Stücke schneiden und in einer Pfanne auf kleiner Flamme mit etwas Kokosöl weich werden lassen. Es folgen die grob in der Hand zerkleinerten Walnüsse. Gebt wieder etwas von den oben genannten Gewürzen dazu und vergesst auch den ordentlichen Schluck Ahornsirup nicht. Zerkocht den Apfel nicht; etwas Biss darf er noch behalten. Von der Herdplatte nehmen. Nicht weiter beachten.
- Den mittlerweile erkalteten Gewürzboden, welcher die Basis für unseren herrlichen Bratapfelkuchen darstellt, schneidet ihr jetzt waagerecht durch, um zwei Böden zu erhalten – optional drei Böden.
- Auf dem ersten Boden verteilt ihr nun knapp die Hälfte der vorbereiteten Gewürzsahne (die steht im Kühlschrank) und legt den zweiten Boden darauf. Es folgt die verbliebene Sahne, welche sich oben auf den zweiten Boden sowie an die Rändern des Törtchens schmiegt. Ihr könnt eure Bratapfeltorte natürlich auch ganz ordentlich einkleiden, wenn ein bisschen die Böden durchschimmern kann das aber auch ganz schick sein. Baut ihr ein Triple-Moped, drittelt ihr natürlich auch die Gewürzsahne und zieht ein drittes Stockwerk ein, ehe ihr dem Hochhaus sein Sahnemäntelchen umlegt.
- Das Hütchen des heutigen Backwerks ist der Bratapfel aus der Pfanne, der wartet nämlich schon darauf, sich zuoberst zu setzten. Fertig.
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