Ach du liebe Zeit, nun ist es tatsächlich so weit. Wie schön: das Grau hängt wie eine unsauber gegossene Betondecke da oben und möchte mich zur Häuslichkeit überreden.
Wir schreiben das Jahr 2020 und ja was soll ich sagen: nicht nur das Wetter, sondern auch der zweite Corona-Lockdown möchte mich ebenso auf oder neben meinen gemütlichen Sitzgelegenheiten wissen.
Nun gut, um die Wäsche habe ich mich bereits gekümmert – fürs Fenster putzen fühle ich mich noch nicht gedrängt genug. Ich möchte mich also darauf vorbereiten, es mir bei einer Teezeit gemütlich zu machen – wenn nötig wochenlang. Bevor ich nun noch im Keller anfange zu sortieren, schwinge ich mich jetzt doch lieber nochmal in die Küche, um mir einen herrlichen veganen Keksteller zu fröbeln. Die veganen Kokosmakronen mit Aquafaber finden selbstverständlich auch ein Plätzchen auf meinem Teller. Dazu kommen noch Haselnussplätzchen, Lebkuchenkekse und Vanillekipferl, die alle recht unkompliziert daher kommen – und das mag ich ja – so ganz allgemein und bei Keksrezepten im Besonderen.
Der Teller kann natürlich auch noch mit den Mexican Wedding Cookies oder Annas Brezelhappen ergänzt werden, gerade Letzteres geht super schnell, ohne backen und schmecken das ganze Jahr 😀
Haselnussplätzchen
Haselnüsse sind ja nun einfach eine Gaumenfreude. In Verbindung mit Fett und Süße bringen sie hier noch mehr Spaß. Neben des äußerst guten Geschmacks, sind Haselnüsse übrigens auch ein ziemlich netter Eiweißlieferant und reich an B-Vitaminen. Schön ist doch auch, dass die Hasel an sich die reichlich guten Inhalte für uns trotzdem bereithält, auch wenn die zuvor erhitzt wurde. Ich sehe also keinen Hinderungsgrund mehr, nicht sofort los zu backen.
- 200g Haselnüsse (gemahlen)
- 220g vegane Butter, ich empfehle Alsan (nicht zu kalt)
- 260g Mehl (hier Weizen TYP 550)
- 120g Rohrohrzucker
- Bei Bedarf etwas geriebene Tonkabohne und etwas Vanille
- Für die Deko ganze Haselnüsse, Mandeln, Schokolade oder Marmelade (optional)
- Butter in Flocken schneiden und mit den übrigen Zutaten in eine Schüssel geben (Arbeitsfläche geht aber auch gut)
- Gut verkneten, bis eine stattliche Kugel geformt werden kann
- Einwickeln und im Kühlschrank 1 bis besser 2 Stunden kühlen
- In der Zeit den Backofen auf 170°C (Ober- und Unterhitze) vorheizen
- Teig aus der Kühlung nehmen und entweder etwas Mehl auf die Arbeitsfläche geben und den Teig etwa 0,5cm dick ausrollen und Plätzchen ausstechen oder runde Kugeln formen und die Unterseite etwas platt drücken, sodass eine Kuppel entsteht
- Backblech mit Backpapier ausstatten und die Haselnussplätzchen darauflegen. Bei Bedarf jetzt noch verzieren, bevor die guten Plätzchen für etwa 12-15 Minuten in den Ofen kommen (je nach Größe)
- Abkühlen lassen (falls du es schaffst) und guten Appetit!
Lebkuchenkekse
Ich bin leider auch in diesem Jahr nicht Wochen oder gar Monate zuvor in die winterliche Backwelt abgetaucht. Darum gibt es also auch in diesem Jahr keine echten Lebkuchen, sondern ebenso sehr sehr leckere Lebkuchenkekse.
Diese haben es in den letzten Jahren kaum auf die Keksteller zu Weihnachten geschafft und wurden nicht selten noch im warmen Zustand aufgemummelt. Ich denke das spricht irgendwie für sich und das machen wir jetzt einfach so weiter. Der Vorteil an Lebkuchenkeksen ist, dass wir sie einfach kneten und backen können – an einem Tag.
Ihr könnt die veganen Lebkuchenkekse selbstverständlich ganz minimalistisch halten und sie wandern einfach auf den Weihnachtsteller oder ihr zelebriert es so richtig mit feiner Zuckergussverzierung, Mandeln usw..
Ihr könnt sogar auch ein richtiges Fass aufmachen und Baumschmuck damit basteln. Einfach für den Aufhänger mit einem Holzstiel ein Loch an die vorgesehene Stelle stanzen und ein wenig länger im Ofen backen lassen, damit der Baumschmuck nicht so schnell bricht und etwas dunkler wird – so als hätten wir Monate zuvor über unseren Baumschmuck siniert und festgestellt, dass wir nun Lebkuchenteig anzusetzen haben.
Möglicherweise hab ich, auch schon etwas zu dunkel gewordenes, somit hartes Backgut, postmortem mit dem Kastanienbohrer zu einem Aufhängeloch verholfen. Kann sein, weiß nicht genau. Möglich wäre es (Kommt das Ding wenigstens einmal im Jahr zur Anwendung).
Also los geht’s!
- 500g Dinkelmehl (TYP 630)
- 130g Pflanzenmargarine
- 15g Lebkuchengewürz (hier: Nelke, Kardamom, Sternanis,Fenchel, Zitronenschale,Koriander, Orangenschale und Muskat)
- 1TL Natron
- 170g Zuckerrübensirup
- 150g Zucker
- eine ordentliche Prise Salz
- etwas Wasser (2-3EL)
- Dinge zum verzieren (optional)
- Mehl und Natron zusammenführen.
- Alle Zutaten mischen und eingepackt 1 ½ Stunden kühlen.
- Inzwischen den Ofen vorheizen (180°c – Ober und Unterhitze) und Bleche mit Backpapier vorbereiten.
- Den Teig aus der Kühlung nehmen und nochmals durchkneten.
- Auf einer bemehlten Arbeitsfläche den Teig ausrollen und Kekse ausstechen.
- Für ca. 8-10 Min dürfen sie nun im Backofen verweilen. Kann je nach Größe eurer Kekse variieren.
- Auf einem Rost kalt werden lassen und bei Bedarf verzieren oder so genießen.
- Guten Appetit!
Vanillekipferl
Die müssen natürlich irgendwie auch noch sein. Vanillekipferl haben auf mich eine Art Suchtfaktor. Besonders wenn ich die kleine Ausführung backe.
Übrigens gibt es hier einen Vanillekipferl-Kuchen. Vielleicht auch interessant für dich?
- 270g Weizenmehl (Typ 550)
- 130g weiche Pflanzenbutter (hier Alsan)
- 110g Rohrohrzucker
- 70g Apfelmus
- 50g gemahlene Mandeln
- Eine Prise Weinsteinbackpulver (Nur eine kleine Prise!)
- ½ TL Vanille
- Zum Bestäuben Puderzucker und Vanille oder Vanillezucker
- Zunächst Pflanzenbutter, Zucker, Apfelmus und Vanille aufschlagen.
- Nun die trockenen Zutaten (Mandeln, Mehl, Backpulver und Vanille) vermengen.
- Trockene und nasse Zutaten zusammenbringen und zu einem glatten Teig verarbeiten.
- Teig teilen und zwei Rollen daraus formen. In Butterbrotpapier/Backpapier einwickeln und für mindestens eine Stunde kaltstellen.
- Backofen auf 160°C (Ober- und Unterhitze) vorheizen, Backbleche mit Backpapier ausstatten und die erste Teigrolle aus der Kühlung nehmen (die zweite Rolle darf solange weiterkühlen, bis sie benötigt wird).
- Die Rolle in dünne Scheiben schneiden, kleine Kugeln in der Hand und anschließend die Kipferl formen. Mit etwas Abstand auf die Bleche bringen.
- Die Kipferl etwa 12 Minuten backen. Wobei auch hier die Backzeit sehr variieren kann, je nach Größe der Vanillekipferl. Wichtig ist sie spätestens dann rauszunehmen, wenn die Spitzen bräunlich werden.
- Vorsichtig auf ein Rost ziehen und das nächste Blech backen.
- Nun werden die Vanillekipferl noch im sehr warmen – eher heißen – Zustand in Puderzucker gewälzt. Ich mische gerne Vanille und Puderzucker, bestäube die heißen Kipferl und lege ich sie anschließend noch in eine Schüssel mit dem restlichen Puderzucker (für die Unterseite).
- Gut abkühlen und durchtrocknen lassen.
- Guten Appetit!
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